BAHNHOF WÄDENSWIL

Quelle: Baukultur Wädenswil, 03.12.2021 von Andreas Hauser

Inhaltsverzeichnis

1 Überblick: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
1.1 Rück- und Ausblick
1.2 Bestandesaufnahme in Form einer Bildstrecke
2 Planung und Bau
2.1 Bau, Inbetriebnahme, Beschreibung Innenstruktur
2.2 Projektierungsgeschichte
3 Würdigung
3.1 Vergleiche: Moderate Moderne
3.2 Auf Umwegen zu einer überzeugenden Lösung
3.3 Der Kronenblock: Architekt Bräm profiliert sich als Modernist
4 Um- und Ausbauten 1978 bis 2013
4.1 Renovationen und Umbauten 1978 und 1992
4.2 Umbau 2000–2001
4.3 Aus- und Umbau 2012–2013
5 Zukunft: ein weiterer Ausbau
Anhang

Der Wädenswiler Bahnhof besteht aus drei Teilen: erstens einem Hauptgebäude, das 1931–1932 nach Plänen des SBB-Bautechnikers Alfred Fehr (geb. 1892) und unter planerischer Einflussnahme von Architekt Heinrich Bräm (1887–1956) erbaut wurde, zweitens aus Erweiterungsbauten, die 2012–2013 realisiert wurden und drittens aus Gleisen, Perrons, Treppen und Unterführungen. Wie ein vierter Teil wirkt eine Anlage, welche die Stadt hat bauen lassen: der Busbahnhof mit seinem gewellten Schutzdach.

Links: Luftaufnahme des Bahnhofareals Wädenswil von Patrick Gutenberg (Ausschnitt), publiziert in der ZSZ vom 19.11.2021, als Illustration zu einem Artikel, in dem von den Bahnhof-Ausbauplänen der SBB berichtet wird. – Rechts oben: Neuer Erschliessungsbereich, 2012–2013 nach Plänen von Meletta Strebel Architekten, Zürich. – Rechts unten: Das 1931–1932 erbaute Bahnhofgebäude nach der 2012 realisierten Renovation und Innen-Umgestaltung; links das 2011–2012 gebauten Schutzdach des Busbahnhofes, die sogenannte Welle.



1 Überblick: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

1.1 Rück- und Ausblick

Das 1931–1932 realisierte Stationsgebäude mit seinen Perrons war Resultat eines 25-jährigen Ringens um eine Erweiterung der ersten, 1874–1875 von der NOB gebauten Bahnhofanlage Wädenswils (> Quartiere: Bahnhof und Seeplatz). Von dieser ist der Güterschuppen noch erhalten; er wird aber nicht mehr für Bahnzwecke genutzt. Das alte Stationsgebäude stand herwärts, auf der Höhe des Du Lac (> Quartiere: Am Plätzli. Altes Hafen- und Bahnhofquartier).
 

Links: Der 1874–1875 erbaute Bahnhof der Nordostbahn. Im Vordergrund das Dach des Hauses, an dessen Stelle 1902–1903 das Geschäfts- und Miethaus Merkur zu stehen kam. Fotografie um 1880–1900 (Archiv P. Ziegler). – Mitte: Rechts der alte Bahnhof, links der Gartensaal des alten Hotels Du Lac, dazwischen im Hintergrund das «Schiffli»: an seine Stelle kam der neue Bahnhof zu stehen (Foto um 1880–1900, Archiv P. Ziegler). – Rechts: Abbruch des alten Bahnhofs, 1934. Im Hintergrund links das neue Bahnhofgebäude. Foto Gottlieb Ammann, Album im StadtAW
.

Die Anlage des Bahnhofes der frühen 1930er Jahre war Teil eines ehrgeizigen Sanierungskonzeptes: anstelle einer Anzahl Altbauten sollte ein neues Bahnhofquartier entstehen, mit einem rechteckigen Platz, zwei Neubaublöcken dies- und jenseits der Seestrasse sowie einem grossstädtischen Baugeviert zwischen Bahnhofplatz und Engelstrasse, das die Kronenliegenschaft und andere Häuser ersetzen sollte. Ausser dem Bahnhof selbst wurden von diesem Plan nur der platzseitige Teil des Kronen-Gevierts verwirklicht (1931–1932) (-> Inventar: Bahnhofstrasse 9/Seestrasse 112; -> Quartiere/Bahnhofquartier und Seeplatz).


Bahnhof und Bahnhofplatz Wädenswil. Hinten links der Kronenblock, erbaut 1931–1932. Der Schattenwurf links stammt vom Haus Fortuna: an der Stelle von ihm, eines Nachbarbaus und des beschatteten Vorbereichs sollte ein grosses Miethaus entstehen. Fotografie 1936, vom Haus Merkur aus aufgenommen. Postkarte, Archiv P. Ziegler.

Mit anderen Dörfern am See teilte Wädenswil das Schicksal, dass die Eisenbahnlinie zur wirtschaftlichen Lebensader, aber auch zu einer Barriere zwischen Siedlung und See wurde. Im frühen 20. Jahrhundert wurde deswegen sogar ein Anlauf zur Verlegung von Bahnlinie und Bahnhof ins Oberdorf gemacht (-> Inventar:  Bahnareal). Mit der Zunahme des Automobilverkehrs in der Nachkriegszeit wurde auch die Seestrasse zum Fussgänger-Hindernis. Mit dem Ziel einer Entflechtung von Auto- und Fussgängerverkehr wurde 1961–1962 eine Unterführung gebaut, die in die Bahnhof-Unterführung eingefädelt wurde.
Damit wurde der Bahnhof zum Knotenpunkt der ufernahen Eisenbahn einerseits, der wichtigsten Fussgängerverbindung zwischen Dorfkern und See andererseits. Das Bahnhofgebäude hat die Position eines Quaihotels, der Zwischenbahnsteig die eines Quais: von hier aus können die Pendler und Pendlerinnen über den Seeplatz hinweg den See und die Berge sowie die ankommenden und abfahrenden Passagierschiffe sehen. Die nah beim Bahnhof gelegene Schiffstation erinnert daran, dass Wädenswil einst eine Hafen-Siedlung war.

Bahnhof Wädenswil am Morgen, 28.5.2020. Urheber: gco. Rechte: CC BY 4.0. Link: https://coronarchiv.geschichte.uni-hamburg.de/projector/s/coronarchiv/item/5764.

Die Renaissance des öffentlichen Verkehrs, dessen Resultat und Motor die Installierung des ZVV (Zürcher Verkehrsverbund) und der S-Bahn im Jahre 1990 waren, führte zu einer Neuorganisation des Bahnhofs und des Bahnhofplatzes. Schon 1989 hatte die Stadt den Bahnhofplatz zum Busbahnhof umgestaltet; 2011 ergänzte sie diesen um ein spektakuläres Schutzdach in Form einer gläsernen Welle. Gleich anschliessend, 2012–2013, bauten die SBB den Bahnhof aus und um, wobei Meletta Strebel Architekten die gestalterische Leitung innehatten.

Die im Dezember 2011 eingeweihte «Welle» über dem Busbahnhof. Aus der Website von osd office for structural design, Foto Christoph Ruckstuhl.


Die 2012–2013 nach Plänen von Meletta Strebel Architekten erbauten neuen Nebengebäude. Links: Die Erschliessungshalle, das neue Herz des Bahnhofes. Rechts: Das neue Nebengebäude mit Kiosk, Rampe, Veloparkhaus (Untergeschoss) und Station von «Wädi rollt» (Obergeschoss Richtung Engel). Beide Fotografien von Roger Frei, Website von MSA.

Zum Herz des Bahnhofes wurde nun die offene, von einer Oberlicht-Laterne beleuchtete Halle zwischen dem Altbau und einem langgestreckten Nebengebäude, in welchem der Kiosk, eine Rampe und ein – von der Stadt finanziertes – Veloparkhaus untergebracht wurden. In der Halle stehen die Billett-Automaten, und von ihr aus gelangt man in den Schalterraum, der sich in den Räumen der ehemaligen Wartesäle befindet. Eine von einer Oberlicht-Laterne erhellte Treppe führt zur Unterführung hinab. In der alten Schalterhalle und im alten Stationsbüro wurde ein Convenience-Shop (Mischwarenladen) eingerichtet.
Schon wenige Jahre nach Eröffnung des erweiterten Bahnhofes zeichnete sich ab, dass dieser den permanent wachsenden Pendlerströmen nicht genügte. Im November 2021 stellte die SBB ein Erweiterungskonzept vor, das frühestens ab 2017 binnen sechs Jahren für 125 Millionen durchgeführt werden soll. 2021–2022 soll ein Projektwettbewerb durchgeführt werden, der die Busführung, die Nutzung und Gestaltung der Aussenräume und den Umgang mit dem denkmalgeschützten Güterschuppen klären soll.

1.2 Bestandesaufnahme in Form einer Bildstrecke



Aufnahmen vom Autor, 18.11.2021.

 

2 Planung und Bau

Im Nachfolgenden geht es um den SBB-Bahnhof, der 1931–1932 zürichwärts vom alten, 1875 erstellten und 1934 abgebrochenen NOB-Bahnhof erbaut wurde. Auf eine Darstellung der Baugeschichte – Ausschreibung, Bauführung, Bauorganisation, Bauphasen, beteiligte Bauunternehmen und Handwerker – verzichten wir; stattdessen werden wir in einem ersten Unterkapitel mit Plänen und Worten beschreiben, wie das neue Stationsgebäude organisiert war, um dann in einem zweiten Unterkapitel ausführlich auf die Planungsgeschichte einzugehen. Dabei geht es um die Beantwortung der Frage, weshalb Wädenswil als einer der wenigen Zürcher Bahnhöfe der Zwischenkriegszeit einen Bahnhof in verhältnismässig modernistischem Design bekommen hat und welche Personen dafür verantwortlich waren.

2.1 Bau, Inbetriebnahme, Beschreibung Innenstruktur

Bau und Inbetriebnahme
Mit dem Bau des neuen Aufnahmegebäudes wurde im September 1931 begonnen. «Innert drei Tagen wurden mit Löffelbaggern 1600 Kubikmeter Aushub bewältigt und im Gebiet des künftigen Wädenswiler Strandbades in der Rietliau abgelagert. Anfangs Dezember waren die Maurerarbeiten beendet, und noch vor Weihnachten stand das Aufrichtetännchen auf dem Dach. Auch die anderen Bauten schritten rüstig voran. An der Kirchweih 1932 konnte man erstmals durch die neue Personenunterführung schreiten, und mit der Eröffnung dieses Durchgangs hob man den alten Niveauübergang beim Engel endgültig auf. Am 29. Oktober 1932 nahm die SBB den neuen Bahnhof Wädenswil in Betrieb.» (Peter Ziegler: Wädenswil, Vergangenheit und Gegenwart in Bildern, Wädenswil 1962, S. 52).
 


Oben links: Die platzseitige Fassade des neuen Bahnhofs Wädenswil. Fotografie Gottfried Ammann, Album Bahnhof im StadtAW. - Oben rechts: Fotografie des Bahnhofes vom Haus Merkur aus, 1936. Ansichtskarte Photoglob Wehrli, Vouga & Co, Zürich. Ausschnitt mit dem Nebengebäude, in dem sich ein Kiosk und Aborte befanden. (Archiv Peter Ziegler).  – Unten links: Der Bahnhof von dem nebenan abgebildeten elektrischen Reiterstandwerk aus, 1951. Postkarte, Photoglob Wehrli AG, Zürich (Archiv Peter Ziegler). – Unten rechts: Elektrisches Reiterstandwerk, erb. 1932, abgebrochen 1978. Foto SBB, Bern.

Organisation von Haupt- und Nebengebäude
Das Innere des Hauptgebäudes ist massiv verändert worden, nur noch das Treppenhaus hat die ursprüngliche Funktion und Struktur; deshalb rekonstruieren wir die ursprüngliche Struktur anhand von alten Plänen.

Oben: Bahnhof Wädenswil, Aufnahme- und Abortgebäude, Aufrisse und Schnitt. Plan des Baubüros SBB III mit Datum 24.7.1951, erstellt auf Basis von Plänen von 1931 (u.a. Plan Nr. 5959). Plandokumentation Denkmalpflege Kt. Zürich, Scan 2733. Unten: Alfred Fehr, Plan Nr. 5147 für den Bahnhof Wädenswil, 2.6.1931. Ausschnitte: links Grundriss Erdgeschoss, rechts Grundriss Obergeschoss. Standort: StadtAW, II.B.36.03.00 Pläne 1911–1932.


Legende zu den von uns eingefügten Nummern:
(1) Schalterraum (2) Durchgang zum Zwischenbahnsteig (3) Wartsaal 2. Klasse (4) Wartsaal 3. Klasse (5) Stationsbüro (6) Vorstandszimmer (7) Stellwerk (8) Gepäckslokal (9) Treppe zum Obergeschoss. (10) Vermietbare Räume (darin richtete dann die SOB ihre Büros ein, vgl. Ziegler 1962, S. 52). (11) 4-Zimmerwohnung Richtung Geleise (12) 4-Zimmerwohnung Richtung Platz.
 
In der Gwerbziitig WÄDI vom 4. Mai 2021 (S. 11) hat Peter Ziegler unter dem Titel «Am Bahnhof und in der Eisenbahn» seine Jugenderinnerungen an den Bahnhof und ans Bahnfahren aufgezeichnet. Daraus ein längeres Zitat:
 
In der Schalterhalle
Vom meist autofreien Bahnhofplatz erreichte man durch eine der beiden Türen in der Mitte der Hauptfassade die geräumige Schalterhalle. Diese machte mir als Viertklässler grossen Eindruck. Darum beschrieb ich sie 1947 in einem Aufsatz wie folgt: «In der Schalterhalle ist es sehr interessant. Die Leute kaufen dort am Billettschalter ihre Fahrkarten. Sie legen ihr Geld in eine runde Drehschale. Der Mann am Schalter legt auf seiner Seite die Fahrkarte und das Herausgeld hinein. Er drückt auf einen Knopf und dreht den Teller. Im Büro stehen mehrere Herren. Sie rechnen und schreiben den ganzen Tag; manchmal müssen sie auch telefonieren. Nebenan ist der Schalter für Handgepäck und Expressgut. Man kann die Koffer, Kinderwagen, Velos, Rucksäcke, Zainen, Bürokisten usw. als Passagiergut aufgeben. Der Gegenstand wird zuerst auf der grossen Waage gewogen. Dann füllt der Beamte einen Schein aus. Auf die Etikette wird eine Nummer geklebt und beides am Gepäckstück befestigt. Man bekommt einen Empfangsschein, womit man es am Ende der Fahrt wieder einlösen kann. Wenn ein Zug ankommt, rennt der Mann mit der blauen Bluse und der Bähnlerkappe über die Geleise und verlädt das Gepäck vom Handwagen in den Gepäckwagen.»
 
Wartsäle, Kiosk und Aborte
Von der Schalterhalle führte eine Türe auf den Perron 1. Hier standen zwei Signalglocken. Deren unterschiedliches Klingeln zeigte an, ob ein Zug von Richterswil oder von der Au her ankommen wird und ob es sich um einen Schnellzug oder einen Bummelzug handle. Im nördlichen Teil des Gebäudes lagen die im Winter geheizten Wartsäle zweiter und dritter Klasse, in denen noch geraucht werden durfte. Ein Flachdach verband den Bahnhof mit dem niedrigeren Nebengebäude mit Kiosk und Aborten. An dessen zum Café Brändli ausgerichteter Längswand konnte man sich auf einem Ortsplan in Vogelschau orientieren, den der Wädenswiler Grafiker Paul Zürrer gestaltete hatte.
 
Bahnhofvortstand Robert Ritz
Im oberen Stock des Bahnhofgebäudes wohnte die Familie von Bahnhofvorstand Robert Ritz, der sein Amt 1946 angetreten hatte. Ich sehe ihn vor mir, in Uniform mit goldverzierter Mütze wie bei höheren Offizieren, den Zug mit dem Befehlsstab, der Kelle, abwinkend oder den Lokomotivführer eines vorbeifahrenden Schnellzugs grüssend. Die Kelle bestand aus einem Holzstab mit Blechscheibe. Diese war auf der einen Seite grün gestrichen und mit weissem Querbalken versehen, auf der anderen Seite weiss mit grünem Querbalken.
 
Reiterstellwerk und Barrieren
Besonders beeindruckt hat mich das zwischen Bahnhof und Güterschuppen, gegenüber dem Hotel Du Lac gelegene, die Geleise überspannende Reiterstellwerk, zu dem eine Wendeltreppe hinaufführte. Von hier aus wurden die Weichen gestellt und jene Barrieren bedient, bei denen keine Wärterin und kein Wärter im Häuschen vor Ort war.
 

2.2 Projektierungsgeschichte

Nun also, wie eingangs angekündigt, eine detaillierte Darstellung der Planungsgeschichte. Es wird sich zeigen, dass der Weg vom ersten Entwurf zum Ausführungsplan weit war und dass nebst einem freischaffenden Architekten zahlreiche Personen – auch Beamte und Politiker – auf die Planung Einfluss nahmen.

Erste Planungen der Kreisdirektion III der SBB
Im Zug von Erweiterungsstudien hatte die Kreisdirektion III der SBB im Herbst 1928 nebst Projekten für eine Erweiterung des bestehenden Bahnhofes auch das einer Verlegung des Bahnhofes Richtung Zürich entwickelt, aber da die Generaldirektion in Bern dieses Konzept, das einen Neubau des Aufnahmegebäudes erforderte, zunächst ablehnte, trat es erst im Herbst 1929 in den Vordergrund. Mit der Ratifizierung des Vertrags zwischen der Gemeinde Wädenswil und der SBB durch die Gemeindeversammlung Wädenswil am 29. Februar 1930 war der Weg für die Ausführungsplanung geebnet (-> Quartiere > Bahnhofquartier und Seeplatz).

Für diese Projektierungsarbeit war das Baubüro der SBB-Kreisdirektion III der SBB zuständig, und innerhalb von ihm Alfred Fehr (geb. 1892), der den Rang eines Bautechnikers II. Klasse bekleidete. Fehrs erste Pläne datieren vom 7. Mai 1930; sie bestehen aus zwei Varianten, von denen die eine zwei Obergeschosse mit insgesamt 4 Wohnungen, die zweite bloss ein Obergeschoss mit zwei Dienstwohnungen vorsieht.
 
Links: Projekt Neues Aufnahmegebäude Wädenswil von Alfred Fehr, 7.5.1930, Nr. 4845 (mit Nachträgen 11.6. und 20.9.1930). Ausschnitt: Platz- und Gleisfassade. Variante mit 2 Wohngeschossen (4 Wohnungen). Bei der Platzfassade hat Fehr nachträglich in Bleistift ein steileres Dach eingezeichnet. Standort: A. Der Plan befindet sich auch im Archiv Ba, mit dem Vermerk: «I. Plan Neues Aufnahmegebäude S.B.B., [der] dem Gemeinderat aber nie zur Stellungnahme unterbreitet wurde». – Rechts: Variante mit nur einem Wohngeschoss, 7.5.1930, Nr. 4846. Standort A. Ausschnitt: Platz- und Gleisfassade.

Diese zwei Varianten unterbreitete Ingenieur Werner Bärlocher (1878–1947), Oberingenieur der Bauabteilung der Kreisdirektion III, am 1. Oktober 1930 der Generaldirektion in Bern «mit dem Ersuchen um Prüfung». «Mit Rücksicht auf die übrige hohe Bebauung des Bahnhofplatzes», meinte er, sei die erste Variante vorzuziehen (A: KDIII an GDB, 1.10.1930).
Die SOB scheint von den Plänen Wind bekommen zu haben, denn sie interessierte sich für eine Wohnung, zur «Unterbringung ihrer Bureaux» (A: SOB an KDIII, 19.1.1931). Ende Januar 1931 drängte der Direktor des Kreises III, Robert Herold (1879–1938), bei der Generaldirektion auf einen Entscheid bezüglich Anzahl Stockwerke. Intern hatte er notiert, dass das SOB-Gesuch im Fall eines Entscheids für 4 Wohnungen wohl «nur mit Schwierigkeiten» abgewiesen werden könne (A: KDIII an GDB, 27.1.1931).
Rund drei Wochen später antwortete die Generaldirektion, dass sie mit Rücksicht auf eine «Reduktion der Bauausgaben» bloss zwei Geschosse wolle; überdies seien die Perronstützen vor dem Aufnahmegebäude wegzulassen. «Die im Plane angegebene Dachneigung macht eine Metalleindeckung erforderlich, was für Erstellung und Unterhalt verteuernd wirkt und nur gerechtfertigt erscheint, wenn die Umgebung diese Dachneigung verlangt» (A: GDB an KDIII, 17.2.1931).
Den Wünschen der Generaldirektion nachkommend, zeichnete Fehr einen Plan mit einem höheren Dach.
 

Projekt Fehr für das Aufnahmegebäude vom 2.3.1931, Nr. 5090. Ausschnitte mit Platz- und Gleisfassade. Standort: A.

Dieses Projekt schickte die Kreisdirektion III am 10. März 1931 an die Zürcher Kantonsregierung, und am 12. März gelangte es – via Kantonsingenieur – an den Gemeinderat Wädenswil (das erste Datum erschliesst sich aus einem späteren Schreiben, das zweite ist auf der Rückseite des Planes 5090 notiert, das sich im Standort Ba befindet).
In Wädenswil hatte inzwischen die Bank Wädenswil einen Teil des Kronenareals erworben und Architekt Heinrich Bräm mit der Erarbeitung von Plänen beauftragt. Sowohl den Bauherren und ihrem Architekten als auch dem Gemeinderat war offenbar daran gelegen, den Kronenblock und den Bahnhof aufeinander abzustimmen. Darauf deutet ein Plan Bräms vom 30. September 1931.

Projekt von Architekt Heinrich Bräm für eine «Bebauung des Bahnhofplatzes Wädenswil», September 1930. Standort: Ba.

Von den Projekten des SBB-Bautechnikers Fehr wusste der Gemeinderat damals noch nichts. Als er sie im März 1931 endlich zu Gesicht bekam, muss er enttäuscht gewesen sein, denn er beauftragte Bräm mit der Erarbeitung eines Gegenvorschlags. Schon am 19. März 1931 hatte der Architekt diesen parat: einen Plan mit Grund- und Aufrissen und eine «Ansichtsskizze», in der «die beiden Projekte einander gegenübergestellt sind» (so formuliert in einem Brief der KDIII vom 29.4.1931, s.u.).

«Gegenvorschlag» zum SBB-Projekt Nr. 5090 (siehe oben) von Architekt Heinrich Bräm, 19.3.1931. Ein Plan mit Grundrissen, Aufriss und Schnitt und ein Plan mit perspektivischen Darstellungen der Projekte Fehr und Bräm. Standort: Ba.

An einer Besprechung vom 14. April 1931 legten Vertreter des Gemeinderats Delegierten der Kreisdirektion III das Bräm‘sche Konzept vor. Am 29. April 1931 lieferte die Kreisdirektion eine Stellungnahme (A: KDIII an Gemeindepräsident Felber, 29.4.1931). Sie bezog sich dabei nicht nur auf Pläne, sondern auch auf ein «kurzes Gutachten» Bräms. Dieser scheint die «Betonung des Treppenhauses» und den «Turmaufbau» kritisiert zu haben. Beides könne man, meinte die Kreisdirektion, weglassen; überhaupt könne «das ganze Äussere anders gestaltet» werden, «sofern es einer bestimmten Umgebung angepasst werden» müsse. Die von Bräm vorgeschlagene Erhöhung der Schalterhalle resultiere in viel verlorenem Raum; für eine solche Erhöhung bestehe kein Bedürfnis. Das Projekt Bräm könne man nicht akzeptieren, sei aber bereit, die «Frage des Äussern und des Grundrisses» mit dem Gemeindepräsidenten und dem Gutachter zu besprechen. Der «Rahmen des einfachen Zweckbaues» und das Kostendach dürften allerdings nicht überschritten werden.
Statt Felber, an den das Schreiben adressiert war, antwortete am 15. Mai 1931 der Brauereidirektor Dr. Walter Weber, der inzwischen das Amt des Gemeindepräsidenten übernommen hatte; er bat um eine weitere Besprechung (A: GRW an KDIII, 15.5.1931). Sie fand am 22. Mai 1931 statt. Die Vertreter des Gemeinderates wünschten eine «Ausmerzung der Abtreppung am Südende» (gemeint ist das Zurücktreten des Obergeschosses auf der Südseite), eine «grössere Tiefe des Schalterraumes», eine Erhöhung des Erd- auf Kosten des Obergeschosses sowie ein flacheres Dach. Mit Schreiben vom 4. Juni schickte Herold dem Gemeinderat ein in diesem Sinn überarbeitetes Projekt Fehrs (A: KDIII an GRW, 4.6.1931; darin sind die oben erwähnten Forderungen der Wädenswiler aufgelistet).

Bahnhof-Plan von Alfred Fehr Nr. 5147, 2.6.1931 (Ausschnitt). Standort: A. Bis auf Details entspricht er dem Ausführungsplan. In einer Kopie befindet sich der Plan auch im Standort Ba, mit dem rückseitigen Vermerk: «Vom Gemeinderat genehmigt am 22. Juni 1931».

In Anerkennung der Tatsache, dass «seinen Wünschen […] nach Möglichkeit Rechnung getragen» worden sei, erklärte sich der Gemeinderat in einem Schreiben vom 23. Juni 1931 mit der «abgeänderten Skizze» einverstanden, wartete aber mit zwei neuen Wünschen auf: «Im Interesse eines markanteren Bildes» möge man die Fassaden mit einem «Massiv-Verputz (Granit oder Sandstein)» versehen oder wenigstens die Sockelzone bis zum Parterre-Fenstersturz in Naturstein halten (mit dem «Verputz» ist wohl eine Verblendung mit Steinplatten gemeint). Eine «absolute Notwendigkeit» sei ausserdem die Anbringung einer Bahnuhr an der Platzfassade (A: GRW an KDIII, 23.6.1931). Die vom Gemeinderat direkt informierte Baudirektion des Kantons Zürich stellte sich hinter diese Wünsche (Baudirektion Kanton Zürich an KDIII, 30.6.1931).
Noch bevor sie das Anliegen der Wädenswiler beantwortete, schickte die Kreisdirektion III das abgeänderte Projekt an die Generaldirektion der SBB (A: KDIII an GDB, 30.6.1931). Diese erklärte sich am 15. Juli mit dem Plan zwar einverstanden, wollte aber wissen, weshalb man das im Februar beanstandete flach geneigte, metallgedeckte Dach beibehalten habe (A: GDB an KDIII, 15.7.1931). Weil, so der Direktor der Kreisdirektion III, Robert Herold, der Gemeinderat von Wädenswil das «höhere Dach» beanstandet habe; das Gegenprojekt Bräm habe sogar «ein vollständiges Flachdach» enthalten; man habe die Wädenswiler Behörden nur mit Mühe von diesem abbringen können. «Die Gemeinde legt grossen Wert auf ein möglichst niedriges Dach, einmal um die Seeaussicht der am neuen Bahnhofplatz zu erstellenden Neubauten möglichst wenig zu schmälern, anderseits auch, um das Aufnahmegebäude äusserlich nicht in zu starken Gegensatz zu diesen Neubauten zu bringen» (A: KDIII an GDB, 21.7.1931). Die Generaldirektion ärgerte sich zwar darüber, dass «einer Liebhaberei wegen teurere und mehr Unterhalt erfordernde Bauten ausgeführt werden müssen», mochte aber angesichts der Umstände dem Projekt die Zustimmung nicht verweigern (GDB an KDIII, 4.9.1931).
Am 9. September 1931 schlug der Oberingenieur der KD III dem Direktor vor, dem Gemeinderat Wädenswil wie folgt zu antworten: «Die unterdessen durchgeführte Konkurrenz über die Hochbauarbeiten hat gezeigt, dass der uns zur Verfügung stehende Kredit es nicht erlaubt, Ihren Anregungen Folge zu geben. Wir müssen uns mit einem niedrigen Granitsockel und einem Edelputz für die Fassaden und mit einer einfachen Steineinfassung für die Türöffnungen begnügen». Auch die Anbringung einer Uhr sei nicht möglich, aus Kostengründen und auch weil es an der Fassade keinen geeigneten Platz dafür habe (A: KDIII an GRW, 11.9.1931). In etwas anderer Formulierung – er sprach von einer «Steinverkleidung bei den Eingangstüren» – vermittelte Direktor Herold dem Gemeinderat diese ablehnende Stellungnahme; er sei aber überzeugt, «dass auch in dieser Ausführungsart das Gebäude keinen schlechten Eindruck machen werde» (A: KDIII an GRW, 28.10.1931).
Während dieser Briefwechsel geführt wurde, nahm der SBB-Bautechniker Fehr nochmals einige kleine Änderungen vor und datierte den so entstandenen definitiven Plan auf den 2. September 1931.

Definitiver Plan von Alfred Fehr für den «Bahnhof Wädenswil. Aufnahmegebäude und Abortgebäude 1:50», Nr. 5207. Datum: 2.9.1931. Standort: A und Ba.

3 Würdigung

3.1 Vergleiche: Moderate Moderne

Nur vier Jahre bevor die Planung des Wädenswiler Bahnhofgebäudes in Angriff genommen wurde, waren zwei bedeutende neue Bahnhöfe der Seebahnlinie eingeweiht worden: Enge und Wiedikon, beide in Zürich.
Der erste steht mit seinem martialischen Auftritt – segmentbogenförmige Kolossalarkaden, rustikales Granit-Sichtmauerwerk, grabartige Kuppel-Rundhalle usf. – noch in der Tradition von expressiv-archaisierenden Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts und ist insofern mit Paul Bonatz‘ Stuttgarter Bahnhof verwandt. Der wurde zwar 1927 vollendet, war aber schon 1914 in Angriff genommen worden. In der Vorkriegszeit wurzelt auch der Wiedikoner Bahnhof mit seinem stilisierten Neuklassizismus, aber diese Stilströmung war keineswegs am Auslaufen, sondern prägte noch die ganzen 1930er Jahre, vor allem in Deutschland.


Oben links: Bahnhof Enge, erb. 1925–1927 nach Plänen der Gebrüder Otto und Werner Pfister. – Oben rechts: Bahnhof Wiedikon, erb. 1926–1927 von Hermann Herter (1887–1945). – Unten: Bahnhof Wädenswil, erb. 1931–1932 nach Plänen von Alfred Fehr, unter Einarbeitung von Ideen Heinrich Bräms.


Schaut man auf die zwei wuchtigen Zürcher Bauten, rückt der Wädenswiler Bahnhof in die Nähe jenes «Neuen Bauens», das kurz darauf im faschistischen Deutschland als entartet gebrandmarkt wurde. Der Baukörper erscheint nicht als imponierendes, dunkelfarbiges Massiv, sondern als heller Quader. Der Baudekor besteht vor allem in den unterschiedlichen Rechteckformen der Öffnungen. Obwohl die Anordnung – anders als bei Wiedikon – funktional-asymmetrisch ist, kündet sie von der Existenz einer geometrischen Harmonik. Modern ist auch, dass die Fenster des Obergeschosses ein Band formen, das um die Hausecke – die südliche – herumführt.
Im Bereich der zürcherischen Bahnhofbauten ist derjenige von Wädenswil mit seinen Modernismen eine Ausnahme; noch der Bahnhof Horgen wird 1957 in einer braven Landi-Heimatstil-Moderne erstellt werden. Erst der Corbusier-Bewunderer Max Vogt (1925–2019) wird ab 1957 die Moderne in der Zürcher SBB-Architektur etablieren.

Unten links: Bahnhof Horgen, erb. 1957, Architekt unbekannt. Unten rechts: Bahnhof Thalwil, erb. 1963 von Max Vogt (1925–2019), Leiter der Hochbausektion der Kreisdirektion III SBB.

Zur Zeit, als der Wädenswiler Bahnhof geplant wurde, war die radikale Moderne in Zürich erst mit Bauten präsent, die nichts mit der Bahn zu tun hatten: dem Volkshaus Limmathaus (1930–1931) und dem grossen Komplex von Gewerbeschule und Kunstmuseum (1930–1933). Für beide war Karl Egender (1897–1969) verantwortlich, damals noch in Gemeinschaft mit Adolf Steger.

Links: Das Volkshaus Limmathaus, erbaut 1930–1931. Rechts: Gewerbeschule und Kunstgewerbemuseum, erbaut 1930–1933. Beide Bauten in Zürich, beide nach Plänen und unter Leitung von Karl Egender (1897–1969), der bis 1932 mit Adolf Steger assoziiert war.

Im Vergleich mit diesen Bauten zeigt sich, dass der Wädenswiler Bahnhofbau nur auf moderate Weise modern ist. Er hat nicht das kanonische Flach-, sondern ein Walmdach; auch wenn es schwach geneigt und deshalb von Nahem unsichtbar ist, ist seine Existenz stets spürbar. Dachvorsprung, Sockel sowie Tür- und Fensterrahmungen sind nicht, wie bei den Avantgardisten, wegrationalisiert, sondern bloss reduziert. Und ganz und gar «unmodern» ist, dass die Fenster der Wohnungen im Obergeschoss mit Klappläden ausgestattet sind.

3.2 Auf Umwegen zu einer überzeugenden Lösung

Die moderate Moderne ist im Fall des Wädenswiler Bahnhofgebäudes nicht ein fauler Kompromiss, sondern eine souveräne Synthese. Dass es zu einer so überzeugenden Lösung kam, war, wie nun zu zeigen ist, ein Glücksfall – die Tatsache, dass viele Köche im Brei rührten, hatte ausnahmsweise keine negativen, sondern positive Folgen: Der zuständige SBB-Architekt wuchs in der Schlussphase über sich hinaus.
Von diesem Architekten – Alfred Fehr – wissen wir nur, dass er 1892 geboren wurde, von Zürich stammte, 1918 ins Baubüro der Kreisdirektion III der SBB eintrat, Ende 1919 den Beamtenstatus erhielt und 1927 zum Technischen Beamten II. Klasse befördert wurde. Sein Vorgesetzter war Meinrad Lorenz (1880–1968), der in den 1910er Jahren etliche Aufnahmegebäude für die Rhätische Bahn entworfen hatte, alle im Bündner Heimatstil (Leza Dosch, in: Architektenlexikon der Schweiz 1998, 348).
Heimatstilmotive wies auch Fehrs Projekt auf, das die Kreisdirektion III im März 1931 dem Gemeinderat Wädenswil präsentierte, aber sie waren mit neusachlichen Elementen kombiniert. Über einem elfachsigen Erdgeschoss, das – inspiriert wohl von der Perronseite des Bahnhofes Enge – ganz in grosse Rechtecköffnungen aufgelöst war, erhob sich ein neunachsiges Wohngeschoss mit traditionellen, von Klappläden eingefassten Fenstern. Das modernste Motiv des Baus war ein gerade schliessender Treppenhausturm mit Vertikalfenster.

Links: Projekt für den Bahnhof Wädenswil vom SBB-Bautechniker Alfred Fehr vom 2. März 1931, in Form eines von Architekt Heinrich Bräm gezeichneten Schaubildes vom 19. März (StadtAW). Mitte und rechts: Bahnhof Wipkingen, erbaut 1931–1932 nach Plänen des Thurgauers Emil Schlaginhaufen (geb. 1887), einem Kollegen Fehrs im Baubüro der Kreisdirektion III der SBB. Der Bau, in süddeutscher Sachlichkeit gestaltet, weist ein steiles Walmdach auf, wie es die SBB-Generaldirektion wünschte. Alte Postkarte und jüngere Aufnahme, aus dem Internet, Standort unbekannt. Vgl. Wikipedia-Eintrag «Bahnhof Zürich Wipkingen» sowie Verwaltungsgerichts-Urteil VB 2003.00195, online publiziert 23.5.2005, mit Auszügen aus einem Gutachten der Kantonalen Denkmalpflegekommission.

Das relativ steile Walmdach hatte Fehr auf Geheiss der Generaldirektion einführen müssen, er hatte ein flacher geneigtes vorgesehen. Nicht zuletzt wegen dieses Daches passte Fehrs Entwurf den Wädenswilern nichts ins Konzept.
Im Hinblick auf den neuen Bahnhofbau und auf eine Verbreiterung der Seestrasse war der Gemeinderat seit 1929 am Entwickeln eines Projektes für ein neues Bahnhofquartier. Gemäss einem bereits oben vorgestellten Plan vom November 1929, den vermutlich Heinrich Bräm gezeichnet hat, sollten anstelle des Kleinquartiers zwischen Merkur und Hotel Engel drei grosse Bauten entstehen: ein weitläufiges Blockrand-Geviert anstelle der Krone und zwei viergeschossige Blöcke, einer jenseits der Seestrasse anstelle des Hauses Zum Zyt, einer diesseits der Strasse anstelle des Hauses Fortuna. Für alle diese Bauten waren Walmdächer vorgesehen, einzig der Bahnhof sollte ein Flachdach bekommen – so bekämen die Bewohner des Kronen- und des Fortuna-Blocks eine bessere Seesicht.


Vogelschau des geplanten Bahnhofquartiers, 2. November 1929, vermutlich gezeichnet von Architekt Heinrich Bräm im Auftrag des Gemeinderats Wädenswil. Ausschnitt. Beilage zur Weisung des Gemeinderats vom 27.1.1930 betreffend Vertrag zwischen der Gemeinde Wädenswil und der SBB über den Bahnhofbau (StadtAW, Standort Bb).

Von den im Herbst 1929 vorgesehenen Blöcken wurde am Ende nur der bahnhofplatzseitige Flügel des grossen Gevierts realisiert, dass sich bis zum Engel hätte erstrecken sollen. Die Rede ist vom sogenannten Kronenblock, erbaut 1932–1933 von Heinrich Bräm und Albert Kölla für die Bank Wädenswil.


Aufriss des sogenannten Kronenblocks (Bahnhofstrasse 9/Seestrasse 112). Plan von Heinrich Bräm und Albert Kölla vom 16.9.1931, als Baugesuch eingegeben am 11.11.1931. Das Gesuch betraf erst die seeseitige Hälfte des Blocks, aber die Bauherrschaft hatte bereits den Kauf der Krone im Auge, an deren Stelle der Bau an der Seestrasse entstand. 1932 war der Block vollendet.

Der Plan der Architekten Bräm und Kölla für den Kronenblock datiert vom 16. September 1931, aber die Vorarbeiten scheinen schon ein gutes Jahr früher in Gang gekommen zu sein. Darauf deutet ein Plan Bräms vom September1930 für eine «Bebauung des Bahnhofplatzes Wädenswil».


Heinrich Bräm, Plan für «Bebauung des Bahnhofplatzes Wädenswil», September 1930 (Standort: Ba). Ausschnitt.

In der Mitte ein Frontaufriss des Bahnhofes, links im Schnitt der zukünftige Kronenblock (respektive der seewärts der Krone zu erbauende Hausteil). Anders als auf der Vogelschau vom November 1929 hat dieses Miet- und Geschäftshaus, das offensichtlich ganz in Eisenbeton geplant ist, jetzt ein Flachdach; der zurückgesetzte Aufbau ist von der Strasse aus nicht sichtbar. Der Bahnhof behält das Flachdach, das er schon im Plan vom November 1929 hatte, aber die Fassadenorganisation ist moderner geworden: die von Klappläden flankierten Fenster sind zu zusammenhängenden Horizontalbändern verkettet. Dass das Erdgeschoss und der Nebenbau eine Verkleidung mit rustikalem Plattenmauerwerk bekommen sollen, zeigt, dass wir uns im Genre der moderaten Moderne bewegen.
Soweit war also die Planung gediehen, als der Gemeinderat Wädenswil im März 1931 das Bahnhofprojekt der SBB vorgelegt bekam. Wie erwähnt, beauftragte er Architekt Bräm mit der Erarbeitung eines Gegenvorschlags, bestehend aus einem Gutachten, einem grossen Plan mit Grundrissen und einem Aufriss sowie einem kleineren Blatt mit zwei Schaubildern. Schauen wir uns zuerst die Rückseite des grossen Planes an: Da ist in Bleistift die Seefront Wädenswils skizziert, von den Pappeln am Seeplatz (links aussen) bis zum Engelsaal (rechts aussen). Das schraffierte Gebäude ist der geplante Bahnhof nach dem Projekt Bräm, mit Flachdach. Noch deutlicher als in der Vogelschau von 1929 tritt hier zutage, weshalb der Wädenswiler Gemeinderat auf dem Bahnhofgebäude kein Walmdach will: man soll über den Bau hinweg sehen können, vom Kronenblock aus Richtung See, aber auch vom See aus Richtung Rosenmattpark.

Bleistiftskizze der zukünftigen Seefront Wädenswils, auf der Rückseite des Projektes von Heinrich Bräm für den Bahnhof Wädenswil vom 19.3.1931 (Gegenvorschlag zum SBB-Projekt). Standort: Ba.

Hat man die Bleistiftskizze vor Augen und bedenkt man, dass das Flachdach ein Leitmotiv des Neuen Bauens war, möchte man annehmen, Bräm habe dem Projekt Fehr etwas entschieden Neusachlich-Modernistisches entgegenstellen wollen. Das ist aber nicht der Fall. Zwar vermeidet er restaurative Heimatstilmotive wie die Fehr‘schen Obergeschoss-Fenster, aber andererseits streicht er ausgerechnet das modernste Element des SBB-Planes (obwohl es wahrscheinlich von der Bräm‘schen Sihlpost inspiriert war): den Treppenhausturm mit dem Vertikalfenster und dem geraden Abschluss.

Links: Projekt Fehr für das Aufnahmegebäude Nr. 5090 vom 2.3.1931, Ausschnitt: Platzfassade. Standort: A. Rechts: «Gegenvorschlag» zum nebenstehenden SBB-Projekt von Architekt Heinrich Bräm, 19.3.1931. Ausschnitt: Platzfassade des Aufnahmegebäudes. Standort: Ba

Schauen wir das Wädenswiler Projekt aber genauer an. Zunächst strafft Bräm den Baukörper, indem er das Walm- durch ein Flachdach ersetzt und das Obergeschoss merkurwärts verlängert, so dass die von Fehr geplante Terrasse wegfällt. Den langgestreckten Körper teilt er dann in drei ungleichmässige Kompartimente. Die zwei Achsen links gestaltet er durch leichte Rückstaffelung und Überhöhung als stumpfen Uhr-Turm. Die Gliederung – unten Rechteckfenster, oben ein Band mit Klappläden und Fenstern – nimmt er in den vier merkurseitigen Achsen (Stationsbüro-Bereich) – wieder auf. Dazwischen schaltet er fünf Achsen, denen im Inneren das Treppenhaus und eine durch zwei Geschosse laufende Schalterhalle entspricht. Das Hauptmotiv besteht hier in einer Reihe von Hochrechtecken mit Türen und Oberlichtern sowie Halbrundfenstern über der Vordach-Horizontale.
Motive wie das Halbrundfenster sind in der neuen Sachlichkeit und erst recht im Bauhausstil tabu. Insgesamt hat Bräms Projekt Züge der verspielt-kunstgewerblerischen Reformstil-Moderne des frühen 20. Jahrhunderts.
Der Grund dafür, dass Bräm bei seinem Bahnhof-Entwurf – anders als bei dem für den Kronenblock – eine retromoderne Linie verfolgte, dürfte mit der Auftraggeberschaft zusammenhängen: es handelte sich nicht wie beim Kronenblock um eine Bank, sondern um ein politisches Gremium. Dass die bestimmenden Köpfe auf ein Flachdach drängten, zeigt, dass sie der modernen Architektur nicht feindlich gegenüberstanden, aber Anhänger einer radikalen Bauhaus-Moderne waren sie sicher auch nicht. Gerade Gemeindepräsident Ernst Felber 1884–1954) war ein typischer Vertreter moderater Fortschrittlichkeit; das hatte er mit dem Hutfabrikgebäude gezeigt, das er 1910–1911 von Johannes Bollert und Hermann Herter (der letztere nachmals Architekt des oben erwähnten Bahnhofes Wiedikon) sowie von Bauingenieur Robert Maillart hatte erbauen lassen.


Die Hut- und Mützenfabrik Felber an der Oberdorfstrasse 16, erbaut 1910–1911 nach Plänen von Johannes Bollert und Hermann Herter in sachlich-reformerischem Heimatstil. Eisenbetonkonstruktion mit Pilzdecken von Ing. Robert Maillart. Fotografie um 1910/1915, Digitalarchiv Peter Ziegler, (DOZ).

Ausserdem hatte der Gemeinderat auf die öffentliche Meinung zu achten. Dass bei einem zu modernistischen Projekt mit Widerstand zu rechnen war, zeigt ein Brief, den der Obmann der Zürcherischen Vereinigung für Heimatschutz, Hans Giesker (1879–1936), am 6. März 1931 an SBB-Generaldirektor Anton Schrafl, schickte:

«Unsere Vereinigung ist kürzlich darauf aufmerksam gemacht worden, dass im Laufe dieses Jahres in Wädenswil ein neues Stationsgebäude gebaut wird, und dass im Anschluss daran von privater Seite am zukünftigen Bahnhofplatz Wädenswil ein grosser Gebäudeblock erstellt werden soll. Ueber den architektonischen Stil dieser Bauten sind nun Gerüchte im Umlauf, die sich zwar hoffentlich nicht bewahrheiten werden, die unserer Vereinigung aber doch Anlass geben, Sie anzufragen, ob wir von allenfalls schon vorliegenden Plänen und Skizzen Einsicht nehmen dürften, um uns zu orientieren» (Standort: A).

Sowohl Bräm als auch der Gemeinderat standen also bei der Bahnhofgestaltung vor der Aufgabe, möglichen Gegnern wie dem Heimatschutz und seinen Wädenswiler Informanten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aus solcher Anpassungs-Anstrengung geboren, vermochte das Projekt Bräm am Ende ebenso wenig zu überzeugen wie das von Fehr, und die gemeinderätlichen Wünsche wirkten teils widersprüchlich, teils überzogen, wie im Fall des wohl von Wiedikon inspirierten Wunsches nach einer durch zwei Geschosse durchlaufenden Schalterhalle.
Die Kreisdirektion III, die sich oft über die Wädenswiler Behörden geärgert hatte (manchmal zu Recht, manchmal zu Unrecht), benutzte Bräms Kritik am SBB-Projekt als Vorwand für ein Sparprogramm: Das Turmmotiv wurde ersatzlos gestrichen und mit ihm – zum Entsetzen der Wädenswiler – auch gleich die Bahnhofuhr. Dafür durfte der SBB-Architekt Schlaginhaufen beim kleinen Bahnhof Wipkingen einen Uhrturm von genau der Art realisieren, wie Bräm ihn für Wädenswil vorgeschlagen hatte.
Abgeschmettert wurde des Weiteren der Wunsch nach einer hohen Schalterhalle, und die Verkleidung des Erdgeschosses mit rustikalem Steinwerk wurde auch gleich weggespart. Noch so gerne kam man dagegen in Zürich dem Wunsch des Gemeinderats entgegen, die malerische Staffelung des Baukörpers auf der Seite zum Merkur zugunsten eines geschlossenen Blocks aufzuheben: mit wenig Mehrkosten bekam man im Obergeschoss einige vermietbare Büros, ohne dass die Wädenswiler wegen einer Verringerung des Sichtfeldes hätten reklamieren können.
Der Wunsch des Gemeinderats nach einem Flachdach wurde abgelehnt, dafür aber beim geplanten Walmdach die Neigung verringert. Das war ohnehin die Absicht des SBB-Architekten Fehr gewesen; gegenüber der Generaldirektion in Bern konnte man diese Massnahme als Kompromiss mit den Wädenswilern verkaufen.

Links: Erstes Projekt Alfred Fehrs für ein neues Aufnahmegebäude Wädenswil, Variante mit nur einem Obergeschoss, Nr. 4846, 7.5.1930. Ausschnitt: Platzfassade. Standort: A. – Rechts: Bahnhofplan Fehrs vom 2.6.1931, Nr. 5147. Ausschnitt: Platzfassade. Bis auf Details entspricht der Plan dem Ausführungsplan. Standort: A und Ba.

Was den SBB-Architekten Fehr betrifft, so nutzte er das Retro-Projekt Bräms, um den renommierten Architekten mit dessen eigenen Waffen zu schlagen: Er trimmte sein konservatives Projekt nun so auf Sachlichkeit, dass es moderner und klarer als das von Bräm wirkte. Von diesem übernahm er die schlichte Form der Erdgeschossfenster und das schöne Motiv des Fenster-Klappläden-Bandes im Wohngeschoss, aber er band sie in seine Fassadenstruktur ein. Auch das vertikale Treppenhausfenster behielt er bei, nun aber nicht mehr als Teil eines Turms, sondern als Binnenelement eines geschlossenen Fassenrechtecks.
Beim Bahnhofgebäude Wädenswil trifft die alte Weisheit zu, dass weniger mehr ist. Unter dem Druck, zu vereinfachen und sich gleichzeitig gegen einen erfolgreichen Kollegen zu behaupten, wuchs der SBB-Bautechniker Fehr über sich selbst hinaus: Er wusste Rechteckelemente so geschickt zu komponieren wie ein konstruktivistischer Künstler.


Definitiver Plan von Alfred Fehr für den Bahnhof Wädenswil, 2.9.1931, Nr. 5207. Ausschnitt: Platzfassade des Hauptgebäudes. Standort: Ba. In Abänderung des Plans vom 2.6.1931 ist das vertikale Treppenhausfenster jetzt von der Eingangstür abgetrennt, dafür sind die zwei Wohn-Fensterreihen des Obergeschosses zu einem einzigen Band zusammengefasst.

3.3 Der Kronenblock: Architekt Bräm profiliert sich als Modernist

Während Architekt Bräm bei seinem Bahnhofprojekt Zugeständnisse an antimodernistisch eingestellte Gemeinderäte machen und am Ende erleben musste, dass der SBB-Architekt ihn punkto Sachlichkeit «überholte», konnte er beim Kronenblock, wo er für eine private Auftraggeberschaft – die Bank in Wädenswil – arbeitete, seine Vorstellungen von zeitgemässer Architektur durchsetzen und nun seinerseits den Bahnhofarchitekten an Strenge und Schilchtheit übertrumpfen. Das zeigt das Baueingabeprojekt für den Kronenblock, das aus dem gleichen September 1931 wie Fehrs definitiver Bahnhofplan stammt. Bräm arbeitete beim Kronenblock mit Architekt Albert Kölla zusammen. Dieser galt eigentlich als Heimatstilspezialist, aber beim Kronenblock hat er offenbar die neusachliche Linie Bräms mitgetragen.
 
 
Aufriss des sogenannten Kronenblocks (Bahnhofstrasse 9/Seestrasse 112). Plan von Heinrich Bräm und Albert Kölla vom 16.9.1931, als Baugesuch eingegeben am 11.11.1931. Das Gesuch betraf erst die seeseitige Hälfte des Blocks, aber die Bauherrschaft hatte bereits den Kauf der Krone im Auge, an deren Stelle der Bau an der Seestrasse entstand. 1932 war der Block vollendet.
 

4 Um- und Ausbauten 1978 bis 2013

4.1 Renovationen und Umbauten 1978 und 1992

1978 erhielt der Bahnhof Wädenswil ein neues Stellwerk. Das markante Reiterstellwerk wurde abgebrochen, im Stationsgebäude wurde der Stellwerkraum mit einem Stelltisch und einer neuen Glasfront versehen (Paul Huggel: Das neue Stellwerk, in: JSW 1979, S. 64–68). Gemäss Plänen von 1978 (Nrn. 20 775 und 20 776 im Archiv von SBB III; vgl. auch Dokumentation 2004) wurden auch andere Umbauten durchgeführt. In den Zeichnungen ist der langgestreckte Raum mit dem einstigen Wartsaal dritter Klasse jetzt zweigeteilt, im bahnseitigen Kompartiment befindet sich ein neuer, kleiner Wartsaal, anstelle des ehemaligen Wartsaals zweiter Klasse ein Personal-Aufenthaltsraum. An der Gebäudeecke Richtung Kronenblock ist ein neues Schutzvordach eingezeichnet. Im Obergeschoss sind die Büroräume im zürichseitigen Bereich des Gebäudes umgenutzt: ein Raum dient jetzt als Telefonzentrale, die anderen Räume sind Teil einer neuen Wohnung.

Das einzige Überbleibsel der Erneuerungen von 1978 befindet sich seeaufwärts vom Bahnhofgebäude: Als mit der Erneuerung des Stellwerks nebst anderen Übergängen auch derjenige bei der Hafenstrasse geschlossen wurde, wurde ein Ersatz in Form einer Unterführung Ost geschaffen, die auch befahren werden kann (Peter Ziegler: Der Wädenswiler Seeplatz, in: JSW 1991, S. 120).
1992 führte der Familienbetrieb «Maler Wanger» (Seestrasse 187 in Wädenswil) am Bahnhofgebäude Renovationen durch. Die nicht nur auf Malarbeiten, sondern auch auf Betonsanierungen spezialisierte Firma schnitt das Perrondach der SOB zurück, damit die neuen Doppelgeschosszüge einfahren konnten und versah den Fassadenputz sowie die Läden mit einem neuen Anstrich (Mündliche Auskünfte von Fritz Wanger, 1.12.2021). Die Farben gab die SBB vor; der Fassadenton dürfte ein helles Beige gewesen sein; ein solches ist an der Stelle einer entfernten Tafel sichtbar. Wie der originale Farbton aussah, wissen wir nicht; es muss sich auch um etwas Helles gehandelt haben.
Einschneidender als die Renovationen von 1978 und 1992 waren Umbauten von 2000–2001 und vor allem von 2012–2013; auf sie ist ausführlicher einzugehen.

4.2 Umbau 2000–2001

2000–2001 wurde das Hauptgebäude umstrukturiert und das Nebengebäude durch einen Neubau ersetzt. Als Bauherrschaft fungierte die SBB AG Geschäftsbereich Liegenschaften, Filiale Zürich, als Architekten zeichneten Hansjörg Straub und Gert Kleffel, Zürich, wobei der Letztere die Baueingabepläne signierte.

Projekt für Umbau des Hauptgebäudes und Neubau des Nebengebäudes vom Architekturbüro Hansjörg Straub und Gert Kleffel, Zürich. Ausschnitt. Baueingabeplan vom 2. Juni 2000 (StadtAW 3183/00).

Das kleine Abort- und Kioskgebäude von 1931–1932 wurde abgebrochen und durch einen langgestreckten Neubau ersetzt, der nebst 82 m2 Ladenfläche ein Lager enthielt. Mit der Eröffnung dieses Laden-Kioskes am 17. März 2001 war die erste Etappe des Bahnhofumbaus abgeschlossen (JSW 2001, S. 153).

Vorher-Nachher: Links das Nebengebäude mit Aborten kurz nach der 1932 erfolgten Eröffnung des Bahnhofes; rechts das neue Nebengebäude von 2001 mit Kiosk. Aus: JSW 2001, S. 153.

Im Hauptgebäude wurde der Kundenbereich von der Gebäudemitte in die zürichseitige Schmalseite verlegt. Anstelle des Wartsaals und der angrenzenden Kleinräume entstand ein «Kundenraum» mit Billett-Schalter sowie das Büro der SBB-Angestellten; der Zugang zu den Schaltern erfolgte jetzt von der offenen Treppenhalle her. Platzseitig vom Schalterraum wurde ein SBB-Reisebüro eingerichtet. Die Mauern wurden in grossflächige Glasfenster und -türen aufgelöst. Am 20. Juli 2001 wurde dieser neue Servicebereich eröffnet (JSW 2001, S. 169).
Der einstige Hauptbereich des Bahnhofs – der hinter den drei grossen, platzseitigen Portalen gelegene Schalter- und Stationsbüroraum – wurde zu Büros umgenutzt; am 4. August wurden sie eröffnet (JSW 2002, S. 103).
 
Baueingabepläne Straub/Kleffel vom für den Umbau des Bahnhofes Wädenswil: Links der neue Laden-Kiosk und das Reisebüro (Plan vom 6.3.2001), rechts die Schmalseite bei der Treppe mit Schalterraum (drei Öffnungen links) und Reisebüro (Plan vom 6.2.2000; beide StadtAW 3183/00).

4.3 Aus- und Umbau 2012–2013

Zehn Jahre später kam es zu einem weiteren, durchgreifenderen Aus- und Umbau des Bahnhofes.
Den Auftakt machten Anstrengungen der Stadt zu einer Umgestaltung des Bahnhofplatzes. Schon 1989 hatte sie vor dem Bahnhof neue Perrons für Ortsbusse und Postautos installiert (JSW 1989, S. 121–122). In der Folge bemühte sie sich um den Kauf des baufälligen Hauses Fortuna, das in den 1860er Jahren gegenüber dem Haus Zum Zyt erbaut worden war: Sie wollte es zugunsten eines Ausbaus des Busbahnhofes – Schutzdach, neue Verkehrsführung – abbrechen. Im August 2004 gelang der Kauf; 2005 veranstaltete die Stadt einen Wettbewerb für einen Witterungsschutz; am 26. November 2006 hiess die Stimmbürgerschaft eine daraus resultierende Vorlage gut. 2007 brach die Stadt das Haus Fortuna ab; der Bau des Witterungsschutzes allerdings verzögerte sich wegen Rekursen (-> Inventar/Bahnhofplatz/Busbahnhof, dort auch Literaturangaben; -> Quartiere/Bahnhofquartier und Seeplatz).
Angestossen von diesen Aktivitäten und von einer Beanstandung mangelnder Behindertengerechtigkeit seitens des Kantons hatte inzwischen die SBB den Aus- und Umbau des Bahnhofes an die Hand genommen. Architekt Toni Häfliger, damals Leiter der Fachstelle für Denkmalschutzfragen der SBB AG, empfahl den Beizug von Architekten, da die Neubauten qualitativ auf der Höhe des 1930er-Jahre-Hauptgebäudes sein müssten. 2007 erarbeitete das Zürcher Büro MSA (Meletta Strebel Architekten) eine Machbarkeitsstudie, wobei sie auch ein von der Stadt gewünschtes und finanziertes «Zweirad-Parking» einplanten. Für die technischen Bereiche der zu erstellenden Tief- und Hochbauten zog die SBB 2008 die auf Bahn- und Betonbau spezialisierte Ingenieurfirma ACS Partner in Zürich-Oerlikon bei.
Am 7. Januar 2009 lag das von MSA und ACS gefertigte Umbauprojekt der SBB vor; auf dieser Grundlage beantragte der Stadtrat dem Gemeinderat einen Kredit für 1,64 Millionen als Beitrag an den neuen Bahnhof (Weisung 27 Ausbau/Umbau Bahnhof Wädenswil mit integriertem Velohaus, 15. Juni 2009). Der Rat bewilligte den Kredit am 28. September 2009 (JSW 2010, S. 117).

Gegenüberstellung von Ist- und projektiertem Neu-Zustand. Das Oberlicht über der Treppe bekam in der Ausführung eine andere, ovale Form. Abbildungen in der Weisung 27 des Stadtrates Wädenswil an den Gemeinderat vom 15. Juni 2009 betreffend «Ausbau/Umbau Bahnhof Wädenswil mit integriertem Velohaus».

Der für den Herbst 2010 geplante Beginn der Erweiterungsbauten verzögerte sich wegen Problemen mit dem Baugrund, und so kam der Bau des Busbahnhof-Schutzdaches, das inzwischen von einer «Wolke» zu einer «Welle» mutiert war, doch noch früher zustande. Am 26. September 2011 war Baustart; am 10. Dezember 2011 wurde das Dach eingeweiht (JSW 2012, S. 153, 157).
Gleich anschliessend, im Januar 2012, initiierte die SBB den Aus- und Umbau des Bahnhofes. Es ging einerseits um einen Umbau des Bahnhofgebäudes und andererseits um die von MSA und ACS geplanten Erweiterungen und Anpassungen. Noch 2012 war der Umbau des Bahnhofgebäudes abgeschlossen, und am 9. November 2013 konnte der erneuerte Bahnhof eingeweiht werden.
 
Sanierung und Umbau des Bahnhofgebäudes
Der Innenumbau des Bahnhofgebäudes wurde auf der Basis eines Planerwahlverfahrens dem Büro abp architekten ag (Architektur Bauleitung Projektmanagement) in Uster übertragen (Inhaber: Peter Brader, Pia Kiebel und Thomas Schinkhof). Im Februar 2011 machte das Büro die Baueingabe (StadtAW 4939/11), die SBB war durch die IM-BW-ROT in Zürich vertreten.

Baueingabeplan des Büros abp in Uster für den Umbau des Bahnhofgebäudes, 1.2.2011. Grundrisse Erdgeschoss (links) und Obergeschoss (rechts), Ausschnitte. StadtAW 4939/11.

Das Büro führte den Umbau 2012 binnen sieben Monaten durch. Die Fassaden und Läden bekamen einen neuen Anstrich in Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege, die Holzfenster wurden nach historischem Vorbild neu gebaut, im Erdgeschoss wurde anstelle von Büros ein Convenience Shop eingerichtet, das gesamte Obergeschoss zur Praxisgemeinschaft «Medizin am Bahnhof» umgebaut. Einige Räume im Obergeschoss waren für das SBB-Personal reserviert, das mittels eines Lifts, der neben der Treppe eingebaut wurde, ins Obergeschoss gelangte.

Oben: Die Hauptfassade, wie sie sich seit dem Bau des Busbahnhof-Daches von 2011 und seit dem Innenumbau von 2012 präsentiert. Aufnahme 18.11.2021. – Unten links: Das repräsentative Dreierportal mit Eckbänderungen aus roten Kunststeinplatten und Schutzdach, ursprünglich Zugang zur Schalterhalle. Die Holzrahmen sind durch metallene ersetzt, welche die alte Struktur übernehmen. Dem (nicht zugänglichen) Portal links entspricht im Inneren der Vorraum zu einem neu eingebauten Lift. Das mittlere Portal dient als Eingang zu einem Mischwarenladen der Kette «avec», das rechte ist verschlossen. – Unten rechts: das Innere des avec-Shops, Aufnahme aus der Website von abp architekten ag in Uster.

Links: Das Treppenhaus nach der Renovierung von 2012. – Rechts: Ein Behandlungszimmer aus der Gruppenpraxis «Medizin am Bahnhof», die 2012 im Obergeschoss eingerichtet wurde. Beide Fotografien aus der Website von abp architekten ag in Uster.

Erweiterungsbauten
Wichtiger als die Umorganisation des Bahnhofgebäudes war für das Publikum die durchgreifende Umgestaltung der Nebenbauten, der Treppe und der Perrons. Für die architektonische Struktur und Gestalt war das Architekturbüro MSA (Meletta Strebel Architekten) in Zürich zuständig, insbesondere die Mitarbeiter und die Mitarbeiterin Andreas Blesi, Andrea Gundelach, Roman Koch und David Menti. Die Ausführung besorgte die bereits erwähnte Ingenieurfirma ACS Partner in Zürich-Oerlikon.

Fotografien der Baustelle, aus der Website der Ingenieurfirma ACS Partner in Zürich-Oerlikon. Der Bau erforderte eine ausgeklügelte Logistik, das der Bahnbetrieb aufrechterhalten werden musste; viele Arbeiten erfolgten in der Nacht.

Schon mit dem Umbau von 2000–2001 hatte sich der Servicebereich von der Mitte des Bahngebäudes auf dessen zürichwärtige Schmalseite respektive auf die offene Halle mit der Treppe zur Unterführung verschoben. Jetzt wurde die offene Halle zwischen dem alten Aufnahmegebäude und den neuen, weitläufigen Nebenbauten definitiv zum Herz des Bahnhofs, was auch in der ovalen, aus Glasbausteinen gefertigten Oberlicht-Laterne über der Treppe zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig bekam diese Halle wegen ihrer grösseren Breite den Charakter eines Panoramafensters zum See.

Links: Die neue Bahnhofhalle vom Bahnhofplatz her, links das Café Brändli im Kronenblock. – Rechts: Die Treppe zur Unterführung mit dem neuen Betondach und der Oberlicht-Laterne aus Glasbausteinen. Beide Fotografien Roger Frei, aus der Website MSA.


Erdgeschoss-Grundriss der geplanten Bahnhoferweiterung, aus der Weisung 27 zum Ausbau/Umbau Bahnhof Wädenswil mit integriertem Velohaus, 15. Juni 2009.

Im langgestreckten Nebengebäude wurde, wie der obenstehende Plan zeigt, eine Rampe, ein grosser Kiosk sowie ein Raum für das 2007 von der Stadt gegründete Sozialprojekt «Wädi rollt» (Gratis-Veloverleih, Kleinreparaturen) untergebracht. Im Untergeschoss wurde ein geräumiges Veloparkhaus installiert. Die Perronkanten wurden angehoben, das hausseitige Perrondach in alter Gestalt (mit minimer Verkürzung) erneuert. Die Treppe wurde verbreitert, die Dächer des Zwischenbahnsteigs renoviert und verlängert.
Im Wesentlichen ist der Zustand des Bahnhofs jetzt, Ende 2021, noch derselbe wie 2013. Zu einer Änderung kam es im Servicebereich: Der als SBB-Reisebüro dienende Eckraum Richtung Kronenblock wurde 2016 zu einem Take Away für die Kette «Brezelkönig» umgebaut.

5 Zukunft: ein weiterer Ausbau

Kurz vor dem Abschluss der vorangehenden Kapitel, am 18. November 2021, kündigte die SBB die Ausschreibung eines Wettbewerbs für eine erneute Erweiterung des Bahnhofes Wädenswil an (Quelle: https://news.sbb.ch/medien/artikel/108545/ausbau-bahnhof-waedenswil-sbb-schreibt-projektwettbewerb-aus). Nachfolgend ein Zitat der gesamten Mitteilung sowie zwei Pläne aus dem Wettbewerbsprogramm.

Ausbau Bahnhof Wädenswil: SBB schreibt Projektwettbewerb aus
Der Bahnhof Wädenswil wird künftig von fast einem Drittel mehr Reisenden benutzt. Um diese Zunahme bewältigen zu können, plant die SBB im Auftrag des Bundes den Ausbau des Bahnhofs. Um die beste Lösung evaluieren zu können, schreibt die SBB einen öffentlichen Projektwettbewerb aus.
⇒18.11.2021 Publiziert am 18.11.2021; 18.11.2021 Aktualisiert am 18.11.2021
⇒Text: SBB/CFF/FFS ; Fotos: SBB/CFF/FFS
 

Für den Ausbauschritt 2035 hat der Bund die SBB mit dem Ausbau des Bahnhofs Wädenswil beauftragt. Dabei müssen auch städtebauliche, denkmalpflegerische und verkehrstechnische Aspekte beachtet werden. Um für den Ausbau die beste Lösung zu finden, lanciert die SBB heute einen öffentlichen Projektwettbewerb. Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten setzt die SBB eine Wettbewerbsjury ein, die von weiteren Fachleuten begleitet und beraten wird. In der Jury unter dem Vorsitz der Architektin Katrin Schubiger sind neben der SBB auch die Stadt Wädenswil sowie weitere Jurymitglieder vertreten. Die Gewinner des Projektwettbewerbes stehen voraussichtlich Ende 2022 fest. 
Der Bahnhof Wädenswil wird täglich von rund 20 000 Reisenden benutzt. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Ein- und Aussteigenden mittelfristig um einen Drittel zunimmt. Um diesen Anstieg bewältigen zu können, plant die SBB die Infrastruktur am Bahnhof auszubauen und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes anzupassen. Reisende profitieren künftig von mehr Platz auf den Perrons, von durchgehend hindernisfreien Wegen zu allen Zügen sowie von verbesserten Umsteigemöglichkeiten zwischen SBB- und SOB-Verbindungen.

Mehr Platz auf den Perrons sowie durchgehend stufenfreies Ein- und Aussteigen
Mit dem Ausbau werden die bestehenden Perronanlagen am Bahnhof Wädenswil erweitert. Das Perron Gleis 1/9 wird verlängert und verbreitert. Das Mittelperron Gleis 2/3 wird ebenfalls verbreitert. Dazu wird das heutige Gleis 3 entfernt, das heutige Gleis 4 wird zu einem Multifunktionsgleis (neu Gleis 3) umgebaut. Zudem werden die Perrondächer entsprechend angepasst. Reisende profitieren von mehr Platz auf dem Perron und können sich dank dem zusätzlichen Witterungsschutz noch besser über die ganze Perronlänge verteilen. Das sorgt für weniger Gedränge beim Einsteigen und erhöht wiederum die Pünktlichkeit. Die Züge in Richtung Zürich verkehren künftig ab Gleis 1 und in Richtung Pfäffikon SZ ab Gleis 2.
Der Bahnhof soll zudem vollständig gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) umgebaut werden. Dazu erhöht die SBB die Perrons durchgehend und passt die Treppen- und Rampenzugänge der bestehenden Personenunterführung Wädenswil an die neue Perronanlage an. Reisende profitieren so von durchgehend stufenfreien Wegen zu den Zügen. Stufenfreies Ein- und Aussteigen ist auch für Reisende mit Rollkoffern oder Kinderwagen ein Komfortgewinn und beschleunigt das Umsteigen. Dies dient wiederum der Pünktlichkeit.
 
Bessere Umsteigemöglichkeiten dank einer neuen Personenunterführung und dem Ausbau der SOB-Anlage
Ein weiteres Kernstück des Ausbaus ist der Bau einer neuen Personenunterführung. Diese befindet sich südlich der städtischen Unterführung Merkurstrasse und verbindet künftig alle Perrons der SBB und der SOB. Das erleichtert das Umsteigen zwischen den Zügen der SBB und der SOB und entlastet zugleich die bestehende Personenunterführung Wädenswil. Lifte sorgen dabei für durchgehend stufenfreie Wege in die Unterführung und auf die Perrons. Die städtische Unterführung Merkurstrasse gewährleistet weiterhin den Zugang zum See, aber nicht mehr zu den Perrons.
Weiter wird der Bahnhof für die Züge der SOB ausgebaut. Mit dem Bau von einem zusätzlichen Gleis auf Stadtseite verfügt die SOB künftig über zwei separate Gleise: Dem heutigen Gleis 9, sowie dem neuen Gleis 8, das mit einem neuen Aussenperron erschlossen wird. Reisende ab Einsiedeln profitieren am Bahnhof Wädenswil künftig von einem perrongleichen  Anschluss in Richtung Zürich, was das Umsteigen deutlich erleichtert.
Die engen Platzverhältnisse am Bahnhof Wädenswil führen dazu, dass mit dem Ausbau die Bahnhofstrasse verschmälert wird: Der nun lancierte Projektwettbewerb soll auch Lösungen zur Nutzung und Gestaltung der Aussenräume, zur künftigen Verkehrsführung, sowie zur Verschiebung des Güterschuppens aufzeigen. Die Partnerinnen Stadt Wädenswil und SOB werden in allen Projektphasen eingebunden.

Die Arbeiten starten voraussichtlich im Jahr 2027
Derzeit erarbeitet die SBB das Vorprojekt und wird dieses voraussichtlich Anfang 2024 abschliessen. Die Realisierung des Projektes erfolgt voraussichtlich ab dem Jahr 2027 und dauert rund sechs Jahre. Um Synergien zu nutzen, realisiert die SBB während dem Ausbau notwendige Unterhaltsarbeiten an Gleisen und Fahrleitungen. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofes inklusive Unterhaltsarbeiten belaufen sich auf rund 125 Millionen Franken und werden durch den Ausbauschritt 2035 des Bundes finanziert.
 
Und hier noch der Kopfteil und zwei Pläne aus dem PDF mit dem Wettbewerbsprogramm:
 

Karten aus dem Wettbewerbsprogramm: Links Parzellierung und Grundeigentümerschaften, rechts Bearbeitungsperimeter. Man erkennt, dass der Güterschuppen seeaufwärts verschoben werden soll und dass auf der bahnseitigen Fläche der Bahnhofstrasse ein Perron und neues Gleis entstehen sollen.

Abkürzungen

BKW Baukultur Wädenswil
DOZ Dokumentationsstelle Oberer Zürichsee, Wädenswil
LZB Verein «150 Jahre linksufrige Zürichseebahn», Wädenswil

Bildnachweis

Header Bild: Luftaufnahme des Bahnhofareals Wädenswil von Patrick Gutenberg (Ausschnitt), publiziert in der ZSZ vom 19.11.2021, als Illustration zu einem Artikel, in dem von den Bahnhof-Ausbauplänen der SBB berichtet wird.

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